Montag, 1. Dezember 2014

Lesetipp des Monats: Die verlorene Ehre der Katharina Blum

Schon ist wieder ein Monat rum! Zum Dezember würde ja prinzipiell jetzt ein weihnachtlicher Lesetipp passen, ich habe mich aber für Heinrich Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" entschieden. Vielleicht könnt ihr daraus ja noch ein paar nachdenkliche Impulse zum Jahresende ziehen :)

Eckdaten zum Autor:
Heinrich Böll wurde 1917 in Köln geboren und starb 1985 in der Eifel. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit und schrieb nicht nur Romane, sondern auch Erzählungen, Essays und Reden. Inhaltlich ging er auf politische Themen ein, weshalb seine Texte eine hohe moralische Aussagekraft besitzen und eine Chronik der deutschen Geschichte sind. Böll erhielt 1972 den Literaturnobelpreis. 

Wichtigste / Bekanntest Werke:
  • Und sagte kein einziges Wort, 1954
  • Gruppenbild mit Dame, 1971
  • Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 1974


Inhalt:
An Karneval lernt die Haushälterin Katharina Blum einen Mann namens Ludwig Götten kennen. Sie verbringen die Nacht miteinander. Es stellt sich heraus, dass er ein Bundeswehrdeserteur und Betrüger ist. Katharina Blum verhilft ihm am Morgen danach zur Flucht. Unter dem Verdacht, dass sie Göttens Komplizin sei, wird sie verhaftet und fortan von der Presse belagert. Die auflagenstärkste Boulevardzeitung schreibt verleumderische und verlogene Artikel über die anständige und eher prüde Katharina Blum. Die Arme hat viel zu ertragen: sie verliert ihren Job, wird sozial degradiert und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Der psychische Druck wächst. Als ihre Verzweiflung immer größer wird, ermordet sie den skrupellosen Journalisten, der eine wahre Hetzjagd auf ihre Person veranstaltet hat. 

Mit diesem Roman richtet Böll seine Kritik an den Sensationsjournalismus und bekam darauf hin erhebliche Probleme mit dem Springer-Verlag. Der veröffentlichte so lange keine Bestsellerlisten in seinen Medien bis "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nicht mehr darauf stand. Die Geschichte wurde 1975 verfilmt und bis heute immer wieder als Theaterstück inszeniert. 

Unsere Meinung: 
Die Geschichte ist sehr spannend zu lesen, macht aber gleichzeitig auch nachdenklich über das was da gerade schief läuft. Eine grundanständige und eigentlich unschuldige Frau wird komplett ruiniert. Einfach unfassbar. Da sieht man mal, welchen Einfluss die Medien auf unsere Gesellschaft haben. Obwohl die Geschichte aus den 70er Jahren ist, hat sie nicht an Aktualität verloren, so empfinde ich das jedenfalls. Nach der Lektüre empfehle ich unbedingt, sich das Ganze auch als Theaterstück anzuschauen. Hier kommen die Emotionen und Taten noch viel stärker zum Ausdruck. 

Eine schöne Adventszeit!
Mad

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